Grußwort der Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Frau Manuela Schwesig

Sehr geehrte Damen und Herren,

es freut mich, dass das Projekt „Frauen-Karriere-Index“ mit der fünften Erhebungswelle erfolgreich fortgesetzt wird. Der FKi stellt fest, in welchen Handlungsfeldern, beispielsweise der Vereinbarkeit von Beruf und Familie oder der Flexibilisierung der Arbeitszeit, sich Unternehmen engagieren, um das Ziel der Chancengleichheit von Frauen und Männern zu erreichen. Die Un- ternehmen, die sich den Erhebungen des FKi stellen, legen Wert auf Profilierung in der Öf- fentlichkeit – und zwar mit der Botschaft, dass Frauen bei ihnen in Führungspositionen gelan- gen. Dadurch wollen sie gerade auch Frauen mit hohem Führungspotenzial gewinnen. Vie- len Dank an alle Unternehmen, die heute ihre Urkunden bekommen, für ihr Engagement! Sie zeigen: „Mehr Frauen in Führung ist machbar.“

Mehr Frauen in Führung ist machbar, notwendig und seit dem 1. Mai 2015 auch gesetzlich gebo- ten. An diesem Tag ist das Gesetz für die gleich- berechtigte Teilhabe von Frauen und Männer an Führungspositionen in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst in Kraft getreten. Es ist ein historischer Schritt für die Gleichberechti- gung der Frauen in Deutschland und die Gleich- stellung von Frauen und Männern in der Arbeits- welt. In den Führungsetagen, wo über Lohn und Arbeitsbedingungen entschieden wird, werden mehr Frauen präsent sein. Unternehmen müs- sen aktiver werden, um Frauen für Führungspo- sitionen aufzubauen und zu gewinnen. Damit entfaltet das Gesetz nicht nur in den Führungs- etagen Wirkung. Es leitet einen Kulturwandel in den Unternehmen ein.

Mit der Gesetzgebung allein aber ist es nicht getan. Es gilt, die Wirkungen des Gesetzes ge- nau zu beobachten. Die Bundesregierung hat soeben die erste jährliche Information über die Entwicklung des Frauen- und Männeranteils an Führungsebenen und in Gremien der Privatwirt- schaft und des öffentlichen Dienstes fertigge- stellt. Darin ist neben vielen positiven Entwick- lungen, insbesondere in den Aufsichtsräten, auch festzustellen, dass sich auf der Vorstand- sebene bislang erst wenig bewegt. Sind höhe- re, strengere gesetzliche Anforderungen nötig, um den Kulturwandel weiter voranzutreiben? Auf jeden Fall sind weitere Anstrengungen der Unternehmen nötig, um gleichberechtigte Teil- habe von Frauen und Männern an Führungspo- sitionen zu gewährleisten. Das eigene Unter- nehmen kritisch unter die Lupe zu nehmen und Entwicklungen zu messen, schafft Transparenz und Motivation. Deshalb möchte ich möglichst vielen Unternehmen das Credo des FKi „If you can measure it, you can manage it” ans Herz legen. Mehr Frauen in Führung ist machbar, und Sie können Vorreiter sein. Vielen Dank und viel Erfolg!

Mit freundlichen Grüßen

Manuela Schwesig
Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend