Pressemitteilung: Präsentation der Ergebnisse 2016
Unternehmen profitieren von der Förderung von Frauenkarrieren, aber nur sehr wenige gehen systematisch vor
FKi stellt Ergebnisse der Befragungsphase 2016 vor.
Die Förderung der Karrieren von Frauen ist ein entscheidender Baustein für den Erfolg von Veränderungsprozessen. Zu diesem Ergebnis kommt der Frauen-Karriere-Index (FKi), der in seiner 5. Erhebungsphase 2016 am 8. März in Frankfurt am Main vorgestellt wurde. An der Einsicht in den Unternehmen, dass die Karriereförderung von Frauen zu Verbesserungen führt, mangelt es zwar nicht, ein entsprechendes Konzept bleibt aber immer noch die Ausnahme.
Der Frauen-Karriere-Index 2016 ist eine Befragung von 30 teilnehmenden Unternehmen, die mit Hilfe eines 40-seitigen Fragebogens erfasst wurden. In einem Zeitraum von vier Jahren haben die FKi-Unternehmen deutlich mehr Frauenkarrieren zu verbuchen als zuvor. Die Steigerungsrate liegt bei 29%. Die Unternehmen berichten, dass die Aktivitäten zur Förderung von Frauen in Führungspositionen gleichzeitig zu mehr Transparenz bei Personalentscheidungen, zu besseren familienunterstützenden Maßnahmen – von denen auch Männer profitieren – und zu einer deutlichen Verbesserung der Unternehmenskultur führen.
Zu den Erfolgsfaktoren einer systematischen Karriereförderung von Frauen gehören ein aktives Talentmanagement, die Kommunikation von Frauenquoten in den Unternehmen und ein Leitfaden für Mitarbeitergespräche vor der Elternzeit. Bei den innerbetrieblichen Maßnahmen zeigen die Forcierung von „Führungskräftetrainings zu Genderfragen“, „Veranstaltungen zum Thema Gender und gemischtgeschlechtliche Teams“ positive Effekte. So haben sich z.B. „Unconscious Bias Trainings“ als hilfreich erwiesen, um die Ängste und Bedenken der männlichen Mitarbeiter aufzufangen und auch für eine gute Umsetzung im Unternehmen zu sorgen. Diese Maßnahme richtet sich an Frauen und Männer gleichermaßen. Auch Mentoring-Programme gewinnen immer mehr an Bedeutung und werden zunehmend professionalisiert.
Die „Externe Vernetzung von Frauen“ gewinnt deutlich an Bedeutung, ebenso wie Arbeitszeitmaßnahmen, die im Lebenszyklus als Maßnahmen der Zukunft positioniert wurden, wie „Jobsharing in Führungspositionen“ oder „Wahlarbeitszeit für bestimmte Zeiträume“.
Frauenförderung ist zu einem großen Teil auch Familienförderung
Was die familienpolitischen Maßnahmen betrifft, so wurde die Förderung des Elternurlaubs für Männer stark verbessert und hat sich daher als relevante und beliebte Maßnahme etabliert. In der familiären Dimension haben die Angebote zur Erleichterung des Alltags eine große Wirkung: „Kinderbetreuung“ und „Betreuung der Hausarbeit für Mütter“ haben einen sehr hohen Stellenwert, ebenso wie die „Kinderbetreuung nach Bedarf des Managements“. Auch so praktische Angebote wie „Essen aus dem Betriebsrestaurant mitnehmen“ oder „Wasch- und Bügelservice“ haben einen großen Einfluss auf den Gesamtindex. Solche Angebote erleichtern es, die Anforderungen des täglichen Lebens mit den Anforderungen einer Führungskraft im Unternehmen in Einklang zu bringen. Die Unternehmen werden bei solchen Familienmaßnahmen immer kreativer und flexibler.
Barbara Lutz, Geschäftsführerin und Initiatorin des Frauen-Karriere-Index, ermutigt Unternehmen – gerade in Veränderungsprozessen – aktiver zu werden: „Für die Frauenförderung gilt das Gleiche wie für andere Entwicklungs-, Kultur- und Veränderungsmaßnahmen: Ohne eine harte instrumentelle Verankerung mit standardisierten Prozessen bleiben diese Maßnahmen oft wirkungslos und sind nur ein Lippenbekenntnis. Die Balance zwischen Fordern und Überzeugen ist entscheidend. Ein starkes Engagement auf der Führungsebene und eine gute Umsetzung im Unternehmen sind dabei ebenso wichtig“.